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BPMN-Prozessmodellierung

Was ist BPMN?

BPMN (Business Process Model and Notation) ist ein international etablierter Standard zur grafischen Modellierung von Geschäftsprozessen. Die Notation dient der verständlichen und standardisierten Darstellung von Arbeitsabläufen und ihrer Interaktionen. 

 

Ziele und Nutzen

  • Visualisierung komplexer Geschäftsprozesse
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und IT
  • Schaffung einer gemeinsamen, verständlichen Sprache
  • Grundlage für die Prozessautomatisierung
  • Erhöhung von Transparenz, Effizienz und Compliance

 

Grundelemente von BPMN

1. Ereignisse (Events)

  • Startereignis: Initiiert den Prozess
  • Zwischenereignis: Tritt während des Prozesses auf
  • Endereignis: Beendet den Prozess

2. Aktivitäten (Activities)

  • Task: Einzelschritt, manuell oder automatisiert
  • Subprozess: Zusammenfassung mehrerer Aufgaben

3. Gateways

Entscheidungspunkte, die den Prozessfluss steuern:

  • Exklusiv (XOR): Nur ein Pfad wird gewählt
  • Parallel (AND): Alle Pfade werden gleichzeitig verfolgt
  • Inklusiv (OR): Ein oder mehrere Pfade werden verfolgt
  • Ereignisbasiert: Ablauf folgt dem zuerst eintretenden Ereignis

4. Verbindungselemente

  • Sequenzfluss: Zeigt die Reihenfolge der Prozessschritte
  • Nachrichtenfluss: Informationsaustausch oder Kommunikation zwischen Prozessen

5. Pools und Lanes

  • Pool: Repräsentiert eine Organisationseinheit oder einen übergeordneten Prozessbeteiligten
  • Lane: Unterteilt einen Pool in Rollen oder Abteilungen innerhalb eines Pools

6. Artefakte

  • Datenobjekt: Darstellung von Dokumenten oder Daten
  • Kommentar: Erläuternde Hinweise im Modell
  • Gruppe: Visuelle Zusammenfassung zusammengehöriger Elemente

 

Diagrammtypen in BPMN

  • Private Prozesse: Interne, nicht geteilte Abläufe
  • Abstrakte Prozesse: Schnittstellen zu externen Beteiligten
  • Kollaborative Prozesse: Interaktionen mehrerer Organisationen
  • Choreografie-Diagramm: Nachrichtenaustausch zwischen Teilnehmern
  • Konversationsdiagramm: Darstellung von Nachrichtenaustauschflüssen und Kommunikationsabläufen

 

Best Practices bei der Modellierung

  • Beginnen Sie mit der Modellierung des Ist-Zustands
  • Verwenden Sie standardisierte Symbole einheitlich und sparsam
  • Modellieren Sie Sequenzflüsse horizontal
  • Definieren Sie Start- und Endereignisse klar
  • Nutzen Sie Pools und Lanes zur Abbildung organisatorischer Einheiten

 

Beispiele typischer Prozesse

  • Einkaufsprozesse mit Freigabestufen
  • Genehmigungsworkflows für Weiterbildungen oder Dienstreisen
  • Prozesse zur Beantragung von mobilem Arbeiten

 

Technische Aspekte

BPMN 2.0-Diagramme werden in einem XML-basierten Format gespeichert und können mit entsprechenden BPM-Tools modelliert, simuliert oder ausgeführt werden. Für die technische Ausführung müssen die Diagramme durch IT-spezifische Details ergänzt werden.

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